Alona und Ramazan haben einige Gemeinsamkeiten. Sie sind etwa im gleichen Alter, haben einen technischen Beruf und haben beide zwei Kinder im gleichen Alter. Und beide rannten sie in ihrer Kindheit für die gleiche TV-Serie zur Sendezeit von der Schule nach Hause. Für beide ist die Schweiz auch nicht ihr Geburtsland.
Alona ist ursprünglich aus der Ukraine und lebte während rund 20 Jahren in einer deutschen Grossstadt. Die Informatikerin lebt seit einigen Jahren mit ihrer Familie im Kanton Zürich. Sie selbst weiss, wie schwierig es ist, sich in einem neuen Land zurecht zu finden und eine neue Sprache lernen. Sie spricht fliessend Deutsch und spielte schon länger mit dem Gedanken, sich für Geflüchtete zu engagieren. Durch den Krieg in der Ukraine ist dieser Wunsch dringlicher geworden. Es ist ihr wichtig, Andere zu unterstützen und Freude zu schenken.
Ramazan ist Ingenieur und musste nach dem Putschversuch in der Türkei aus seiner Heimat flüchten. Seit zwei Jahren lebt er nun in der Schweiz. Inzwischen konnten auch seine Frau und die beiden Kinder nachkommen. Ramazan möchte auch in der Schweiz seinen Beruf ausüben. Dafür braucht er sehr gute Deutschkenntnisse. Um diese zu verbessern, meldete sich Ramazan beim Tandemprojekt „Gemeinsam Hier“ an.
Seit gut drei Monaten treffen sich Alona und Ramazan als Tandem. Zu Beginn unterhielten sie sich viel über die Stellensuche und tauschten sich über das Leben in der Schweiz aus. Inzwischen haben sich auch ihre Familien kennengelernt. Seither treffen sie sich meistens alle zusammen. Die Kinder haben grossen Spass und spielen jeweils zu viert im Garten. Auch Ramazans Frau kann nun vermehrt ihr Deutsch üben. So profitiert die ganze Familie vom Tandem. Ramazan meint, die beiden Frauen würden sich sehr gut verstehen, denn „Alona ist sehr geduldig und eine gute Zuhörerin“.