Soziale Kontakte wie in einem Tandem sind wesentlich für geflüchtete Menschen, die Belastendes erlebt haben. Beziehungen wirken gegen Einsamkeit und ermöglichen Geflüchteten, Vertrauen zu fassen und sich im neuen Umfeld sicher zu fühlen. Diese Kernbotschaft erhielten freiwillig Engagierte an der Weiterbildungsveranstaltung vom 18. Juni 2024. Naser Morina, Psychotherapeut und Experte in Psychotraumatologie, führte in das Thema Migration und Trauma ein.
Praktische Tipps
Sich Zeit nehmen und Geduld haben
Erzählen lassen, nicht ausfragen
Belastung weder ausblenden, noch darauf fixieren
Sicherheit vermitteln: Verlässlich und authentisch sein
Hoffnung fördern: Blick auf Ressourcen, Entwicklung und Zukunft richten
Selbstwirksamkeit ermöglichen: Anregen und unterstützen, etwas selber umzusetzen
In schwierigen Situationen in die Realität, ins «Hier und Jetzt» zurück orientieren
Eigene Überforderung vermeiden
Nebst diesen wertvollen Empfehlungen für anspruchsvolle Situationen im Tandem weist Naser Morina auf Risikofaktoren hin, die zu Überforderung bei den Freiwilligen führen können. Oft wollen freiwillige Tandempartner:innen viel mehr für die geflüchtete Person leisten, als sie können. Ein achtsamer Umgang mit den eigenen Ressourcen ist in freiwilligen Engagements entscheidend:
Dem Gegenüber aufrichtig sagen, was im Rahmen des Tandems möglich ist und was nicht
Bei Fragen oder in belastenden Situationen Kontakt aufnehmen mit der zuständigen Person für die Tandemkoordination
In einem Tandem gute Erfahrungen ermöglichen
Einer geflüchteten Person durch gute Erfahrungen und wohlwollende Kontakte, Sicherheit und Hoffnung zu ermöglichen, ist ein äusserst wertvoller Beitrag für ihr Ankommen im neuen Lebensumfeld. Das Tandemprogramm «Gemeinsam hier» macht dies möglich.